Obst ist gesund, denn es enthält jede Menge wichtiger Vitamine – aber leider auch sehr viel Zucker. Neuste Forschungen haben gezeigt, dass Fruchtzucker ganz besonders schnell dick macht. Wie viel Obst ist also erlaubt, damit es mit dem Abnehmen noch klappt?

Wer sich gesund und kalorienbewusst ernähren möchte, greift zu Obst und Gemüse. So war es schon immer. Dass zu viel Obst sich jedoch auch negativ auf die Figur auswirken kann, war schon länger bekannt. Neuste Untersuchungen haben nun jedoch ergeben, dass der in Obst enthaltene Fruchtzucker Fruktose ein wahrer Dickmacher ist, der vor allem im Bauchbereich die Fettzunahme begünstigt und leichter zu Diabetes führt als z. b. der ähnliche Traubenzucker.

Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker) enthalten etwa gleich viele Kalorien, nämlich rund 400 pro 100 Gramm. Sie sollten also eigentlich auch gleich dick machen, sollte man meinen. Genau das tun sie aber nicht.

Was ist Fruktose?

Fruktose ist, ebenso wie Glukose, ein Kohlenhydrat, genauer gesagt ein sogenannter Einfachzucker. Einfachzucker werden vom Körper schnell verwertet und sind daher ideale Energielieferanten, z. b. bei körperlicher oder geistiger Anstrengung. Aber: Eben weil sie so schnell verwertet werden, landen sie schnell als ungeliebtes Fettpolster an Bauch, Po oder Hüfte, denn so viel Energie wie die meisten zuckerhaltigen Produkte auf einmal liefern, brauchen wir meist überhaupt nicht. Der Überschuss wird deshalb für „schlechte Zeiten“ gespeichert – als Fettdepot. Glukose gelangt schneller ins Blut als Fruktose. Beide Zuckerarten kombiniert ergeben Saccharose, unseren Haushaltszucker. Warum macht Fruchtzucker nun aber schneller dick als Traubenzucker?

Warum Fruchtzucker schneller dick macht

Die Universität von Kalifornien hat 33 übergewichtige Probanden zehn Wochen lang mit einer Spezialdiät getestet, während der sie ein Viertel ihres Kalorienbedarfs ausschließlich mit entweder Frucht- oder Traubenzucker decken durften. Die Ergebnisse: Beide Gruppen nahmen im Schnitt 1,5 Kilo zu (was uns schon einmal zeigt, dass zu viel Zucker generell schlecht für die Figur ist). Die Fruktose-Gruppe hatte aber vor allem am Bauch zugenommen. Bauchfett erhöht das Risiko von Diabetes und Herzkrankheiten. Die Insulinempfindlichkeit der Fruchtzucker-Gruppe sank zudem, ein erstes Anzeichen für eine drohende Diabetes vom gefährlichen Typ 2. Der Insulinstoffwechsel der Traubenzucker-Gruppe blieb dagegen trotz Gewichtszunahme unverändert. Musst du nun also komplett auf Obst verzichten?

Finger weg von industrieller Fruktose!

Die in Obst enthaltene natürliche Fruktose ist, in moderaten Mengen genossen, keineswegs ungesund und kann – in Maßen – auch während der Diät bedenkenlos verzehrt werden. Die in der Studie zugeführten Mengen sind Extremwerte, auf die in einer alltäglichen, gesunden und ausgewogenen Ernährung natürlich verzichtet werden sollte, so dass derart extreme Auswirkungen nicht zu erwarten sind.

Meiden sollten gesundheits- und figurbewusste Menschen dagegen die industrielle Fruktose, die aus Maisstärke hergestellt wird und sich als sogenannter Fructose-Sirup (Isoglucose) als „natürliches“ Süßungsmittel in vielen Fertiggerichten befindet. Dieser Sirup besteht aus isolierter und hochkonzentrierter Fruktose, die vielfach so süß ist wie herkömmlicher Frucht- oder Traubenzucker. Das hochkalorische Industrieprodukt ist keineswegs natürlich, sondern hochgradig ungesund und kann zu Übergewicht, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Gicht und sogar Krebs führen.

Besonders ärgerlich: Die EU hat kürzlich Handelsschranken abgebaut, die US-Firmen bisher den Vertrieb von Produkten mit Fructose-Sirup in Europa erschwert hatten. Ab 2017 werden daher vermehrt entsprechende Lebensmittel und Getränke auch im deutschen Handel zu finden sein. In den USA ist der künstliche Sirup das Süßungsmittel Nummer eins, auch wenn der Absatz aufgrund besserer Aufklärung der Verbraucher und gesundheitlicher Bedenken zurückgeht. Hierzulande gibt es übrigens ebenfalls bereits eine Reihe von Lebensmitteln, die Fructose-Sirup enthalten, darunter Joghurts, Fertigsoßen, Brot oder Softdrinks. Ein Blick auf die Zutatenliste lohnt sich also.

Fazit

Ab und an etwas Obst zu essen, wird dir nicht schaden. Vor allem dann, wenn du ohne etwas Süßes dann und wann nicht auskommst, ist Obst die deutlich bessere Alternative zu Gummibärchen, Schokolade und Co. Mein Tipp: Wenn du Obst naschen möchtest, dann greif am besten zu Beeren. Die enthalten weniger Zucker als beispielsweise Äpfel oder Trauben. Lediglich auf Produkte mit industrieller Fruktose als Süßungsmittel solltest du komplett verzichten.

Übrigens: Dass Obst viele gesunde Vitamine enthält ist natürlich richtig. Dennoch musst du dir keine Gedanken über Vitaminmangel machen, wenn du während deiner Diät darauf verzichtest. Auch Gemüse besitzt alle wichtigen Vitamine die dein Körper benötigt und obendrein noch jede Menge Ballaststoffe. Die meisten Gemüsesorten enthalten zudem so gut wie keinen Zucker und sind deshalb hervorragend zum Abnehmen geeignet.

Mein Fazit daher: Zumindest während der Diät solltest du Obst so weit wie möglich aus deinem Ernährungsplan streichen und stattdessen viel Gemüse essen. Damit lebst du super-gesund und kannst schnell und effektiv abnehmen.

Viel Spaß auf dem Weg zu deiner Traumfigur wünscht dir

deine Martha

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